europaticker:![]() | Mit über 7.400 Teilnehmern neuer Rekord bei der Stunde der Wintervögel |
In der Rangliste der häufigsten Wintervögel haben sich Kohl- und Blaumeise nun den zweiten und dritten Platz hinter dem Haussperling zurückerobert.
Hauben- und Tannenmeisen kamen im Vergleich zu 2017 sogar vier- bis fünfmalmal so häufig in die Gärten wie im letzten Jahr. Auch andere typische Waldvögel, wie Kleiber, Gimpel, Buntspecht und Eichelhäher wurden häufiger gemeldet. „Unsere größte Finkenart, der Kernbeißer, wurde besonders oft beobachtet.“, sagt Schnücker.
„Zu erklären sind diese Schwankungen durch die Auswirkungen jährlich unterschiedlicher Witterungs- und Nahrungsverhältnisse“, so Schnücker. Grundsätzlich kämen in milderen Wintern, wie den letzten beiden, weniger Vögel in die Gärten, da sie auch außerhalb der Siedlungen noch genug Nahrung fänden. Dennoch fehlten im letzten Jahr viele Meisen und waldbewohnende Finkenarten, während sie in diesem Winter wieder in gewohnter Anzahl gesichtet wurden. „Erklären lässt sich dies vermutlich durch das von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Angebot an Baumsamen in den Wäldern – nicht nur bei uns, sondern auch in den Herkunftsgebieten dieser Vögel in Nord- und Osteuropa. Je weniger Samen, desto größer der Zuzug von Vögeln aus diesen Regionen zu uns und desto eher nehmen diese Vögel naturnahe Gärten und Vogelfütterungen dankbar an“, so Schnücker.
Zusätzlich zur Rückkehr der Meisen und Waldvögel in die rheinland-pfälzischen Gärten, konnte bei einigen Vogelarten, die Rheinland-Pfalz im Winter üblicherweise nur teilweise verlassen, ein deutlicher Trend zu vermehrten Überwinterungen festgestellt werden. Bestes Beispiel ist der Star, Vogel des Jahres 2018. Mit 3,57 Individuen pro Garten erzielte er in diesem Jahr mit Abstand sein bestes Ergebnis und wird inzwischen bereits in jedem 4. Garten auch bei der Winterzählung angetroffen. Auch bei den Teilziehern Ringeltaube und Stieglitz zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Diese Arten reagieren damit auf die vermehrten milden Winter, die ihnen eine Überwinterung näher an ihren Brutgebieten ermöglicht.
Zur Aktion:
Der NABU und LBV rufen einmal im Jahr zur „Stunde der Wintervögel“ bzw. „Stunde der Gartenvögel“ auf. Es ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. Die nächste „Stunde der Gartenvögel“ findet von Vatertag bis Muttertag vom 10. bis 13. Mai 2018 statt. Dann werden die heimischen Brutvögel im Siedlungsraum erfasst. Je mehr Menschen an der Aktion teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse. Die Meldungen werden auf www.stundederwintervoegel.de bis auf Bundesland- und Landkreisebene ausgewertet.
Druckfähige Grafik mit den zehn häufigsten Wintervögeln: www.NABU.de/pressebilder_stundederwintervoegel
Informationen zur Aktion unter www.stundederwintervoegel.de
Neue Info-Grafiken zum Thema „Wer frisst was?“ stellt der NABU kostenlos zum Abdruck zur Verfügung unter www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ueber-die-aktion/medieninfos.html, Pressefotos zum Download gibt es unter www.NABU.de/pressebilder_stundederwintervoegel.
Ein Video, das zeigt, wie man einfach selbst einen Futterspender für Vögel bauen kann, finden Sie zum kostenlosen Einbinden unter: www.NABU.de/futterspender-bauen
Audio-Files der häufigsten Gartenvögel stellen wir Ihnen gern zur Verfügung.
NABU-Futterhaus-Webcam: www.NABU.de/webcam
erschienen am: 2018-02-13 im europaticker