europaticker:![]() | Strukturarme Landschaft fördert MäusebestandNABU Thüringen fordert Wende in der EU-Förderpolitik |
Der NABU Thüringen versteht aber auch die Landwirtinnen und Landwirte, die eine Pflege und Gestaltung einer strukturreichen Landschaft nicht ohne finanzielle Anreize übernehmen können. „Landwirtinnen und Landwirte müssen angemessen für Umweltleistungen wie die Pflege und das Anlegen von Heckenstrukturen bezahlt werden“, fordert Dirk Hofmann der stellvertretende Vorsitzende des NABU Thüringen. Im Freistaat gibt es zwar schon Förderprogramme die dies unterstützen, aber Dirk Hofmann sieht noch mehr Potential nach oben: „Derzeit wird die Gestaltung der nächsten Förderperiode einer Gemeinsamen Agrarpolitik der EU neu verhandelt. Die Thüringer Mitglieder des Europäischen Parlaments können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten und könnten die Pflöcke einschlagen. Die Zahlungen aus der EU müssen sich zukünftig am Gemeinwohl orientieren und eine naturverträgliche Landbewirtschaftung endlich angemessen honorieren. Dann hätten wir auch wieder genügend Strukturvielfalt auf den Feldern, mehr Greifvögel und Eulen und die Landwirtschaft hätte weniger Mäuse zu beklagen.“
Zusatzinfo
Die Feldmaus gehört genauso zum Naturhaushalt wie alle anderen Wildtierarten. Die Schwankungen in den Beständen sind völlig normal. Das Ausbringen von Mäusegift auf landwirtschaftlichen Flächen birgt zudem Gefahren für die biologische Vielfalt. Giftköder können direkt aufgenommen werden und verendende Mäuse werden von Greifvögeln, Eulen, Störchen, aber auch von Hunden und Katzen als erste erbeutet.